Die Historie 2014

2014

  • Der Hochsauerlandkreis hat entsprechend aufgerüstet, um in nächster Zeit sanktionsfähige Kontrollen durchzuführen.

Motorradlärm im Sauerland wird nicht mehr geduldet – wp.de

Hochsauerlandkreis: Jetzt wird der Motorradlärm nicht nur betroffenen Anwohnern in Meschede, Schmallenberg, Arnsberg und Sundern weh tun. Jetzt werden es auch die Motorradfahrer selbst zu spüren bekommen. Der Hochsauerlandkreis hat entsprechend aufgerüstet, um in nächster Zeit sanktionsfähige Kontrollen durchzuführen.

Dazu hat Baden-Württemberg eine Bundesratsinitiative gestartet. Und auch die grüne Bundestagsfraktion ist aktiv. Aktuell (Juli 2014) hat Matthias Gastel, MdB, eine Schriftliche Frage an die Bundesregierung gerichtet. Die Antwort, kurz bewertet:
Die Bundesregierung hat das Problem erkannt und sieht Handlungsbedarf, gehandelt wird aber (sei es auf nationaler oder auch europäischer Ebene) völlig unzureichend und zu spät. So werden die Grenzwerte nur geringfügig – für den Menschen nicht wahrnehmbar – gesenkt. Handlungsbedarf besteht auch deshalb, weil in Deutschland immer mehr Motorräder unterwegs sind. Zum 01. Januar 2014 waren 8,3 Prozent mehr Krafträder angemeldet als noch zehn Jahre zuvor. Die Anzahl schwerer Maschinen nahm im gleichen Zeitraum gar um 24 Prozent zu.

Mögliche Maßnahmen zur Verringerung von Motorradlärm:

  • Abkehr vom bloßen Dauerschallpegel hin zur Beschränkung des zulässigen Maximalpegels
  • Strengere Lärmwerte, die auch das subjektive Empfinden der Menschen berücksichtigen. Es darf keinen „Spaßbonus“ für Motorräder geben!
  • Von Lärmschutzexperten[1] wurde ein Motorradmalus ins Gespräch gebracht, um den Lautheitsunterschied in den geltenden Berechnungs- oder Beurteilungsvorschriften zu berücksichtigen.
  • Kontrollierbare, möglichst manpulationssichere, praxisnahe Lärmschutzvorgaben
  • Strengere Sanktionierungen bei Verstößen

Es sollte auch im Interesse der MotorradfahrerInnen liegen, die Lärmkonflikte konsequent zu verringern. Denn so lange auf bundes- und europäischer Ebene kaum etwas gegen den Lärm unternommen wird, werden vor Ort immer mehr Strecken zum Schutz der Wohnbevölkerung gesperrt.

Leitpfosten:
Das Ganze funktioniert wie eine akustische Radarfalle: Misst der Pfosten bei einem vorbeifahrenden Motorrad eine verdächtig hohe Lautstärke, hält die dahinter postierte Polizei den Fahrer an. Im Unterschied zu Tempokontrollen kann sie allerdings kein Bußgeld verhängen, nur weil das Motorrad Lärm-Grenzwerte überschritten hat. Nur wenn die Beamten dem Fahrer auch eine entsprechende Manipulation an seinem Motorrad nachweisen können, wird es teuer: Bei einer nachweisbar absichtlichen Manipulation der Schalldämpfer erlischt die Betriebserlaubnis und 90 Euro werden fällig. War das Motorrad bloß aufgrund eines Defekts zu laut, muss der Fahrer laut dem aktuellen Bußgeldkatalog nur 20 Euro bezahlen.

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